Exkursion nach Tschechien


Marcus Meritz

    20. 11. 2010


Am Freitag den 08.10.2010 trafen sich sechs Mitglieder und zwei Nichtmitglieder der AG Kroko-
dile zur Fahrt nach Tschechien / Protivin.
Gegen 16.00 Uhr starteten wir mit einem PKW aus Richtung Vienenburg und einem aus Golzow, wo unser Kassenwart Karl Heinz Voigt seine Krokodilstation hat.
Um 21.00 Uhr trafen die ersten AG-Mitglieder in der Pension "a sanatorium U svaté Anny" ein, unser zweites Fahrzeug folgte gegen 23.00 Uhr.


Nach dem Empfang der Zimmerschlüssel trafen wir uns in einem unserer Zimmer und saßen in einer kleinen, aber schönen Runde zusammen.
Am Samstagmorgen gab es für uns um 9.00 Uhr Frühstück, so dass wir pünktlich, wie vorher ver-
abredet, um 11.00 Uhr bei Miroslav Prochazka im   Krokodilzoo   in Protivin eintrafen.


Miroslav Prochazka ist in drei Organisationen tätig, die sich dem Schutz und der Erhaltung von Krokodilen widmen.
Außerdem unterstützt er mehrere Zooeinrichtungen und Museen mit Exponaten wie z.B. einem Nashorn- und einem Elefantenschädel.
Seit vielen Jahren besteht auch eine Zusammenarbeit mit der   Czech association for breeding and conservation of crocodilians   .
Nach einer netten Begrüssung erhielten wie eine etwa dreistündige Führung durch die gesamte Anlage sowie die Vorstellung des geplanten Dachausbaus für weitere Krokodile.
In den dort vorhandenen Anlagen bekamen wir von den derzeit 21 gepflegten Krokodilarten 18 zu sehen.
Miroslav unterhält noch eine Krokodilfarm, die wir jedoch nicht besichtigen konnten, da dort eini-
ge Tiere unter Quarantäne stehen.
Das grosse Gebäude ist ein ehemaliger Pferdestall aus dem Jahre 1792 und somit das zweitältes-
te Bauwerk im Ort Protivin.



Der Ausbau des Dachgeschosses ist für das Jahr 2011 geplant und der Einladung von Miroslav Prochazka zur Einweihung des Erweiterungsbaus werden wir gerne nachkommen.
Das Gebäde teilt sich in einen linken Teil mit mehreren kleinen Anlagen und in einen rechten Teil mit vier großen Becken.
Jedes der vier Becken ist etwa 100 m² groß und besteht zu einem Viertel aus Land und zu drei Vierteln aus Wasser.


 
In den vier Bereichen leben derzeit 3 China-Alligatoren, 2 Leistenkrokodile, 1 Neuguinea-Kroko-
dil, 6 Sunda-Gaviale und 8 Kuba-Krokodile.





Im linken Teil des Gebäudes sind in mehreren kleinen Anlagen unter anderem Panzerkrokodile, Nilkrokodile, Leistenkrokodile, Australienkrokodile, ein Mohrenkaiman, Siamkrodile, Spitzkro-
kodile, Sumpfkrokodile, ein paar Brauen-Glattstirnkaimane, Breitschnauzenkaimane sowie 20 Kuba-Krokodile, davon 16 Weibchen und 4 Männchen, untergebracht.



Mohrenkaiman

Der mittlere kleinere Teil des Gebäudes wird für die Haltung von zwei adulten Mississippi-Alli-
gatoren genutzt.

 54-jähriger Alligator

Des Weiteren gibt es dort ein Aufzuchtbecken zu sehen, in dem zwei Australienkrokodile und vier einjährige Siamkrokodile leben.
Zwei Giftschlangen und eine Natter bewohnen drei weitere Terrarien.
2011 erhielt der Krokodilzoo Ganges-Gaviale und beherbergt damit insgesamt 22 Krokodilarten.
Eine große Vitrine mit zahlreichen Krokodilschädeln war auch zu besichtigen.
Dort sah man Schädel von einem Siamkrokodil, Sunda-Gavial, Mississippi-Alligator, Philippinen-Krokodil und das komplette Skelett einens Caiman crocodylus crocodylus.



Nach der Besichtigung der einzelnen Alligatoren konnten wir noch einer Fütterung der Kuba-Kro-
kodile und der China-Alligatoren beiwohnen.
Die Tiere erhielten frischen Catfish.
Aus dem technischen Bereich erfuhren wir, dass die Beheizung der gesamten Anlage über drei Erdwärmepumpen mit 3 x 120 m tiefen Bohrungen beheizt wird.
Hinzu kommt noch eine sehr grosse Photovoltaik-Anlage.
Weiterhin sind Steuereinheiten mit vier verschiedenen Schaltmöglichkeiten vorhanden, um Was-
sertemperatur, Landtemperatur, HQI- und Infrarot-Strahler zu regeln.



Zu Fuß ging es zum nahe gelegenen Zoologischen Museum von Protivin.
Der Museumsdirektor öffnete uns die Tür und zeigte das über zwei Etagen überschaubar gestal-
tete Museum.
Zu sehen gab es Nashornskelette sowie ein Giraffenskelett und weitere Exponate.


Im Dachgeschoss bekamen wir einen Raum zu sehen, in dem viele verschiedenen Tierschädel und Knochen zu bestaunen waren sowie Zähne und komplette Wirbelsäulen.
Vom Stier- über den Antilopen- bis hin zum Affenschädel war alles zu sehen.
Nach der Führung und vielen interessanten Informationen trennten wir uns zunächst für eine Stunde vom Zoo, um im "Restaurace R-ERKO" Mittag zu essen.
Nachdem wir sehr gut und preiswert gegessen hatten, folgten wir der freundlichen Einladung von Miroslav Prochazka zu einem guten Glas Wein.
Die Privatsammlung von Schädeln umfasst u.a. Antilopen, Giraffen, Elefanten, Affen, Nashörner, Flusspferde sowie einen der sieben größten vorhandenen Leistenkrokodil-Schädel.
Beeindruckend war auch der Panzer einer Galapagos-Riesenschildkröte.


Anwesend in der gemütlichen Runde war Miroslav mit seiner Frau sowie Libor Kopecný von der "Czech association for breeding and conservation of crocodilians".
Ein Angestellter der Farm betreute uns ebenfalls den ganzen Tag über und half uns bei dieser Nachmittagsrunde mit der Übersetzung aus dem Tschechischen.
Da Miroslav am frühen Abend noch einen Termin hatte, verabschiedeten wir uns und übergaben ihm unseren AG-Krokodile-Kalender 2011 als kleines Dankeschön für den interessanten und spannenden Tag.
Die Arbeitsgemeinschaft Krokodile und die "Czech association for breeding and conservation of crocodilians" werden künftig in Kontakt bleiben, um Informationen auszutauschen.
Nach unserer Verabschiedung ging es zurück zur Pension und von dort machten wir uns kurze Zeit später zum Abendessen auf.
Wir liessen den Abend im Restaurant langsam ausklingen und rekapitulierten diesen Tag bei ei-
nem guten Glas Wein oder einem guten tschechischen Bier.


Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück machten wir uns gemeinsam auf den Weg, um uns den Zoo in Prag anzusehen.
Dieser Zoobesuch war erlebisreich.
So besitzt er eine schöne Anlage für die dort lebenden Ganges-Gaviale.


 
Als wir mit dem Fotografieren fertig waren, besuchten wir noch die Galapagos-Riesenschildköten, die eine beachtliche Grösse haben, sowie eine Gruppe Komodo-Warane.


Da unsere Zeit dann schon recht knapp war und noch einige Kilometer vor uns lagen, verabschie-
deten wir uns voneinander und fuhren wieder zurück nach Deutschland.


Ein großes Dankeschön für die schöne Zeit in Tschechien möchte ich im Namen der AG an Miroslav und seine Kollegen richten.



Marcus Meritz


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