Wenn nicht sofort reagiert wird, ist es zu spät :

Der Ganges-Gavial steht kurz vor der Ausrottung !


    29. 08. 2006


In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts stand der Ganges-Gavial ( Gavialis gangeticus ) bereits schon einmal vor dem Verschwinden: die illegale Jagd nach Krokodilhäuten, die Verfolgung der grossen Krokodile als Fischfresser und damit Nahrungskonkurrenten der Menschen und die Schrumpfung der natürlichen Lebensräume durch menschlichen Einfluss haben den Bestand bis auf wenige 100 Exemplare in Indien, Nepal und angrenzenden Staaten fast völlig verschwinden lassen.
Schutzmassnahmen, die durch lokale Naturschützer eingeleitet wurden und die Unterstützung dieser Massnahmen durch finanzielle und organisatorische Hilfe von Naturschutzorganisationen und im Artenschutz engagierten privaten Initiativen ermöglichten ein breit gefächertes Nachzucht- und Wiederauswilderungsprogramm, welches gute Erfolge zeigte und erreichte, daß der Ganges-Gavial auf der "Roten Liste der bedrohten Arten" von "kritisch bedroht" auf den Status "bedroht" zurückzustuft wurde.

Ganges-Gaviale zählen mit bis zu 7 m Gesamtlänge zu den grössten aller noch lebenden 23 - 24 Krokodilarten.
Trotz ihrer sehr beachtlichen Ausmaße sind Ganges-Gaviale für den Menschen harmlos - mit ihrer langen, pinzettenartigen Schnauze sind sie Fischfresser, die sie durch seitliches Schlagen mit dem Kopf erbeuten.
Angriffe auf den Menschen sind nicht bekannt geworden.
Ganges-Gaviale benötigen tiefe, selbst schnellfließende Flüsse mit ausgedehnten Sandbänken, in denen sie ihre Gelege vergraben können, wobei weibliche Ganges-Gaviale jedes Jahr wieder den gleichen Nistplatz bevorzugen.

Heute stellt sich die Bedrohungssituation kritischer dar denn jemals zuvor:
Der illegale Abbau der Sandbänke, die als Ruhe- und Nistplätze der Gaviale dienen, organisiert durch kriminelle und sogar bewaffnete Banden ( Baumaterial ist in Indien angesichts der noch immer herrschenden Bevölkerungsexplosion wertvoll ) trägt dazu ebenso bei wie das Fischen mit Stellnetzen ( Abb. 1 ), die Trophäenjagd ( Abb. 3 ) und die ebenfalls illegale Jagd nach ( ebenfalls immer seltener werdenden ) Schildkröten, die mit langen und hunderten von Angelhaken bewehreten Leinen vorgenommen wird.
Dabei schert es die Fischer und Jäger wenig, dass es sich bei einem Großteil der Gebiete um Schutzgebiete handelt - und die Regierungen und Bezirksregierungen in Nepal, Indien, Bangaladesh und Bhutan haben nicht die finanziellen Mittel und vielleicht auch ( angesichts der Vielzahl anderer Probleme ) nicht den dringlichen politischen Willen, eine Bewachung der Schutzgebiete durch entsprechend ausgerüstete und bezahlte Ranger zu gewährleisten.

Der weltbekannte indische Herpetologe ROMULUS WHITAKER informierte die Teilnehmer der diesjährigen Tagung der IUCN / SSC Crocodile Specialist Group (CSG) in einem geradezu dramatischen Appell über die bedrohliche Situation und stellte fest, daß heute nicht mehr als 220 adulte Ganges-Gaviale zu finden sind !
Wenn jetzt nicht reagiert wird und der nachhaltige Schutz der Habitate gewährleistet werden kann, dann wird eines der erstaunlichsten und spezialisiertesten Krokodile, das die Evolution von 200 Millionen Jahren hervorgebrach hat, zumindest im Freileben für immer verschwunden sein !

Die CSG forderte zunächst die sofortige Einstufung des Ganges-Gavials als "kritisch bedroht" in der "Roten Liste" und unterstützt die "Task Force Gharial" unter Leitung von NIKHIL WHITAKER und JANAKI LENIN in ihren Bemühungen um das Sammeln von Daten, Erarbeitung sofortiger nachhaltiger Schutzmassnahmen und Informationen der lokalen Bevölkerung über die Wichtigkeit der Existenz der langschnauzigen Krokodile für den Lebensraum.
Auch der französische Feldbiologe ANTOINE CADI, der ähnlich verzweifelt um das Überleben der letzten Ganges-Gaviale in Nepal kämpft, versucht die lokale Dorfbevölkerung in die Artenschutzmassnahmen einzubringen.


Abb. 1
Gaviale, die sich mit den langen Schnauzen in Fischernetzen verfangen und beim Versuch, sich zu befreien, die Kiefer abgebrochen haben, sind dem Tode geweiht, denn sie können mit der verkürzten Schnauze keine Fische mehr fangen                                                                                                                              Foto: Harry Andrews


Abb. 2
Toter adulter Gavialis gangeticus, ertrunken in einem Fischernetz                                         Foto: Rajiv Chauhan


Abb. 3
Adulter Gavial mit von Trophäenjägern abgeschnittenem Kopf


Ich bitte daher alle Leserinnen und Leser, sich mit einer Geldspende an der Rettung der letzten freilebenden Ganges-Gaviale und besonders ihrer Lebensräme zu beteiligen.
Nachstehend finden Sie die Kontaktadresse der Task Force Gharial und die Kontoverbindung :

Janaki Lenin & Nikhil Whitaker
Task Force Gharial c/o
Madras Crocodile Bank Trust
Post Bag 4, Mamallapuram, 603104, Tamil Nadu, INDIA

Kontoverbindungen für europäische Spender

  NETHERLANDS

  H.O. SWIFT :
  IOB AIN BB 001
  ABN AMRO BANK, HOLLAND

  For Further Credit to
  INDIAN OVERSEAS BANK,
  MAMALLAPURAM
  ACCOUNBT NO. CD61
  MADRAS CROCODILE BANK TRUST


  GERMANY

  H.O. SWIFT :
  IOB AIN BB 001
  DRESDNER BANK, GERMANY

  For Further Credit to
  INDIAN OVERSEAS BANK,
  MAMALLAPURAM
  ACCOUNBT NO. CD61
  MADRAS CROCODILE BANK TRUST



Eine abzugsfähige Spendenmöglichkeit eröffnete uns freundlicherweise die ZGAP
(   www.zgap.de   )  unter folgender Bankverbindung :

ZGAP
Volksbank im Unterland
BLZ : 620 632 63
Konto : 545 500 09
Kennwort : Ganges-Gavial   ( Bitte nicht vergessen )


Bitte helfen Sie mit, eine einzigartige Tierart davor zu bewahren, dass unsere Kinder und Kindeskinder sie nur noch im Zoo bewundern können.



Ralf Sommerlad
Regional Vice Chair (Europe)
IUCN / SSC Crocodile Specialist Group

Rödelheimer Landstr. 42
60487 Frankfurt am Main
crocodilians@web.de





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