Das Buch schildert in sehr eindrucksvoller Weise die Machenschaften global operierender krimineller Syndikate, die den illegalen Handel mit bedrohten Arten und ihren Produkte in ebensolcher Weise organisiert haben wie den Handel mit Drogen : oft ist beides miteinander verknüpft.

Der Autor schildert die Wege, nennt die Namen, sagt klar und deutlich, in wie weit der Handel und nicht die Fänger in den armen Drittländern verdienen.
Eindrucksvolle Aufnahmen illustrieren dieses ausserordentlich empfehlenswerte Buch, welches sich nicht nur auf Krokodile und andere Reptilien beschränkt, sondern sich auch mit dem Handel von Tigern, Menschenaffen, bedrohten Vogelarten etc. befasst.

Persönliche Anmerkung :
Wir Terrarianer sollten uns bei der Lektüre nicht nur kopfschüttelnd über Chinesen ereifern, die die Galle von Riesenschlangen aus der eben eröffneten Leibeshöhle entnehmen, sondern uns auch an die eigene Nase fassen : die auf dem Flughafen London-Heathrow beschlagnahmten Stumpfkrokodile waren für europäische Krokodilhalter bestimmt, nicht zum Verzehr in obskuren Hinterzimmern in Chinatown.
Dass sie zusätzlich noch mit Plastikbeuten voller Rauschgift "gestopft" waren, macht den Handel nur lukrativer.
Jeder, der geschützte Tiere ohne gültige CITES-Papiere von dubiosen Händlern aus Holland, Belgien, Tschechien oder Spanien kauft ( um nur einige der "Drehscheibe" zu nennen ), jeder, der sich auf den Parkplätzen von Reptilienbörsen aus dem Kofferraum des Händlers bedient, macht sich mehr zum Schuldigen, als der Fänger des Siam-Krokodils, der mit dem Erlös aus dem Fang seine Familie ernährt.

Ralf Sommerlad

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